Insulinpumpentherapie
Was ist eine Insulinpumpentherapie?
Die folgenden einfachen Fragen und Antworten helfen Ihnen zu verstehen, was eine Insulinpumpe ist und wie die Therapie mit der Insulinpumpe funktioniert.
Was ist eine Insulinpumpe und wie funktioniert sie?
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Basalrate: Eine programmierte Rate an kleinen Insulinmengen wird kontinuierlich abgegeben, um die natürliche Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse nachzuahmen. Diese vorprogrammierte Basalrate wird basierend auf ihren individuellen Bedürfnissen von ihrem Arzt festgelegt. Die Basalrate kann entsprechend den täglichen Gewohnheiten flexibel angepasst werden, zum Beispiel kann sie für eine gewisse Zeitdauer erhöht oder abgesenkt werden. Dies ist so nicht möglich mit einer basalen Insulininjektion.
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Bolusdosis: Zusätzliches Insulin kann bei Bedarf abgeben werden, um eine bevorstehende Mahlzeit abzudecken oder einen hohen Blutzuckerspiegel zu korrigieren. Insulinpumpen verfügen über einen Bolusrechner, der Sie basierend auf den Voreinstellungen Ihres Arztes und ihren individuellen Bedürfnissen, bei der Berechnung Ihrer Bolusinsulinmenge unterstützen kann.
Was sind die Vorteile einer Insulinpumpentherapie und wie kann diese dabei unterstützen, die Glukoseeinstellung zu verbessern?
Die Insulinpumpentherapie bietet mehrere Vorteile gegenüber der Mehrfachspritzentherapie (ICT) wie beispielsweise1,2:
- Verbesserung des HbA1c
- weniger hypoglykämische Ereignisse
- geringere glykämische Variabilität
- Einfachere Dosierung: Das Berechnen des Insulinbedarfs ist eine komplexe Aufgabe, bei der viele Faktoren bedacht werden müssen. In die MiniMed 640G Insulinpumpe integriert ist der BolusExpert®, ein Programm, welches Sie dabei unterstützt, eine exakte Dosierung sicherzustellen. Es berücksichtigt dabei noch im Körper wirkendes „aktives“ Insulin, die aktuellen Blutzuckerwerte, die Kohlenhydratmenge und die persönlichen Einstellungen, um die Bolusinsulindosis festzulegen.
- Größere Flexibilität: Die Insulinabgabe mit der MiniMed Insulinpumpe kann bei sportlichen Aktivitäten, während einer Erkrankung oder zur Abdeckung von Snacks unverzüglich angepasst werden. Dazu wird nur ein kleiner Knopf gedrückt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Basalrate zeitweise (temporär) z.B. beim Sport abzusenken.
Die Pumpentherapie als System: wie gelangt das Insulin in den Körper?
Bestandteile einer Insulinpumpentherapie
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InsulinpumpeEin kleines Medizinprodukt mit: - Tasten zur Programmierung der Insulinabgabe |
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ReservoirEine Kunststoffampulle mit Insulin, die sich in der Insulinpumpe befindet. Das MiniMed® Reservoir ist mit einem Transferschutz ausgestattet (blaues Stück oben an der Ampulle, das vor dem Einsetzen in die Pumpe entfernt wird), die das Umfüllen des Insulins aus einem Fläschchen in das Reservoir erleichtert. Ein Reservoir kann bis zu 300 Einheiten Insulin enthalten und wird alle 2 bis 3 Tage zusammen mit dem Infusionsset ausgewechselt . Die MiniMed® Reservoire sind so entwickelt, um Ihnen die Befüllung so einfach wie möglich zu machen. |
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InfusionssetEin Infusionsset besteht aus einem dünnen Schlauch, der das Reservoir mit der Anlagestelle an Ihrem Körper verbindet. Die Kanüle wird mithilfe einer kleinen Nadel eingeführt, die nach der Platzierung wieder entfernt wird. Sie kann an den Stellen Ihres Körpers eingesetzt werden, an denen Sie sich Insulininjektionen verabreichen. Das Infusionsset wird alle 2 bis 3 Tage gewechselt. MiniMed® Infusionssets sind in einer grossen Auswahl erhältlich ( Kanülenlänge, Schlauchlänge und Einführwinkel). So finden Sie das passende Set für Ihren Komfort und Sicherheit. |
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Anlagehilfe für InfusionssetDas Infusionsset wird in die Anlagehilfe eingelegt und mit einem Knopfdruck schnell und einfach angelegt - ein praktisch schmerzloser Vorgang. |
Ist eine Insulinpumpe das Richtige für mich?
Viele Menschen mit Typ 1 Diabetes könnten von den Vorteilen einer Insulinpumpe profitieren, wissen aber nichts davon. Menschen, die mindestens eine der folgenden Erfahrungen gemacht haben, könnten mit einer Insulinpumpe eine bessere Einstellung erzielen:
- HbA1c-Werte außerhalb des Zielbereichs
- Probleme beim Management von Hyper- und Hypoglykämien
- Verminderte Hypoglykämie-Wahrnehmung
- Angst vor Hypoglykämien, insbesondere nachts
- HbA1c-Werte außerhalb des Zielbereichs
- Sorgen in Bezug auf Folgeerkrankungen
- Wunsch nach einer größeren Flexibilität im Alltag
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Insulinpumpentherapie und ob diese das Richtige für Sie sein könnte
QUELLEN
- 1 J. C. Pickup and A. J. Sutton Severe hypoglycaemia and glycemic control in Type 1 diabetes: meta-analysis of multiple daily insulin injections compared with continuous subcutaneous insulin infusion Diabetic Medicine 2008 :25, 765–774
- 2 Bergenstal RM1, Tamborlane WV, Ahmann A, Buse JB, Dailey G, Davis SN, Joyce C, Perkins BA, Welsh JB, Willi SM, Wood MA; STAR 3 Study Group. Sensor-augmented pump therapy for A1C reduction (STAR 3) study: results from the 6-month continuation phase. Diabetes Care. 2011 Nov;34(11):2403-5. doi: 10.2337/dc11-1248. Epub 2011 Sep 20.
- * Ly T.T, Nicholas J.A., Retterath A. et al. Reduction of Severe Hypoglycemia with Sensor-Augmented Insulin Pump Therapy and Automated Insulin Suspension in Patients with Type 1 Diabetes [abstract]. Diabetes 2013; 62 (supplement 1): 228-OR
Menschen mit Diabetes - Erfahrungsberichte
Hier erfahren Sie, wie verschiedene Menschen mit Typ-1-Diabetes, auch in Österreich, ihre Blutzuckereinstellung mit einer Insulinpumpe im Griff haben